Von Maren Gebhardt-Bruderhausen
Neulich beim Fernsehen fiel mir auf, dass sich unsere derzeitigen Politiker irgendwie alle ähneln: Sorgenfalten auf der Stirn und über dem Nasenwulst, herabgezogene Mundwinkel, kleine Äuglein, schlaffe Gesichtszüge. Da kann die Politik ja nur genau so daherkommen: Sorgen im Bundeshaushalt, Krisen auf dem Finanzmarkt. Man befürchtet, verteilt um, nimmt weg, gibt zurück und baut Konjunktursicherungen, falls ein grob gezimmertes Gesetz oder irgendwelche Reformpläne sich als Flop erweisen. Permanent befindet man sich in irgend einer Schieflage. Und für das Alles fordert man noch beschwörerisch unser Vertrauen!
Floskeln statt handfester Aussagen, Phrasen, nichtssagende Argumentationen, schwunglose Erklärungen, Unzulänglichkeiten, fehlendes diplomatisches Geschick.
Aus, Schluss, möchte ich da rufen. Ich will strahlend vitale Politiker!
Charismatische Persönlichkeiten, die vor Tatkraft strotzen und mitreißende Reden halten, die brillante Ideen haben und schöpferische Kraft. Autoritäten mit menschlicher Reife, ausgewogenem Wissen, Überzeugungskraft. Die die Kunst der Motivation beherrschen, diplomatisches Geschick an den Tag legen und die Bedürfnisse der Bevölkerung mit denen des Staates optimal koordinieren.
Ach, was hätten wir dann wieder für eine schöne Politik!