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Warum Hamburg Bremen den Stadtpark verdankt

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Schön rot: Die Scharlacheiche steht am Spielwiesenweg, nordwestlich vom Planschbecken Foto: Susanne Gabriel/wb Von Silvia Stammer Hamburg. Der Countdown läuft: 2014 feiert Hamburg 100 Jahre Stadtpark. Zum Auftakt einer Vortragsreihe zum Jubiläum sprach jetzt Franklin Kopitzsch in der bestens besuchten Sierichschen Villa über die Zeit „Als der Stadtpark entstand: Hamburg vor 100 Jahren“. Der Professor vom Historischen Seminar der Uni Hamburg verriet auf Einladung des Stadtparkvereins einige Details, die manchem unbekannt sein dürften. Zum Beispiel, dass Hamburg seinen Stadtpark indirekt Bremen zu verdanken hat... Kreativer Kopf des Stadtparks war vor allem Bau- beziehungsweise Oberbaudirektor Fritz Schumacher (1869 – 1947), der ab 1909 bis 1920 und dann von 1923 bis 1933 in der Hansestadt wirkte. Der gebürtige Bremer prägte Hamburgs Stadtbild nicht nur durch zahlreiche Backsteinbauten. Schon in seinen Bewerbungsgesprächen für den Posten in Hamburg hatte er durchblicken lassen, dass er sich für ein Stadtparkprojekt interessierte. Inspiration war für Schumacher der Bürgerpark in seiner Geburtsstadt Bremen. Später nannte er als Vorbild für den ersten Stadtparkverein Hamburg den Bürgerparkverein aus Bremen. „Bereits 1924 benutzte Schumacher im Zusammenhang mit der Großstadtentwicklung das Wort ,Grünpolitik‘“, lobte Kopitzsch in seinem Vortrag die Voraussicht des legendären Stadtplaners. Für das „Freiluftvolkshaus“, wie Schumacher den Stadtpark nannte, hatte er sich Anregungen auf englischen Herrensitzen und deren Gärten geholt: „England hatte mir Mut gemacht“, schrieb er später. Wer dem Vortrag von Kopitzsch lauschte – man möchte angesichts des Redetempos vom Dieter Thomas Heck der Historiker sprechen -, hatte ein lebendiges Bild einer sich modernisierenden Stadt im Wandel vor Augen. Schon Ende des 19. Jahrhunderts war die Idee für eine große Grünanlage entstanden, um dem Erholungsbedürfnis der Menschen im zunehmend dicht besiedelten Hamburg Rechnung zu tragen. Dass der Stadtpark heute liegt, wo er liegt, ist nicht selbstverständlich: „Groß Borstel war als Standort im...

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