![Birgit und Klaus Oberdick vor ihrem Häuschen, das anders als andere Gebäude der Siedlung nicht unter Denkmalschutz steht Foto: nk/wb]()
Von Nicole Kuchenbecker
Berne. Wenn am kommenden Wochenende der „Tag es offenen Denkmals“ lockt, können sich Birgit und Klaus Oberdick entspannt zurücklehnen. Obwohl das Ehepaar in der denkmalgeschützten Gartenstadtsiedlung Berne lebt, ist ihr kleines Häuschen nicht dabei. Es gehört zu den sechs Prozent der Siedlung, die als „nicht sanierungsfähig“ gelten und daher keinen Denkmalstatus genießen. Bei Familie Oberdick stößt das auf Unverständnis.
Die Gartenstadtsiedlung Berne steht nach langem Kampf unter Denkmalschutz. Das neue Denkmalschutzgesetz spielt den Anwohnern in die Hände, den meisten zumindest. Denn wenn ein Gebäude erst einmal unter Denkmalschutz steht, dann ist es auch schützenswert. Warum das aber nur für 94 Prozent der Genossenschaftshäuschen gilt, versteht keiner der Anwohner so genau. Klaus Oberdick: „Uns konnte man nicht erklären, warum unser Haus nicht unter Denkmalschutz gestellt wird und worin die Unterschiede liegen.“ Birgit und Klaus Oberdick wohnen seit 21 Jahren am Meiendorfer Stieg, in dritter Generation.
Warum gerade das Dreieck Meiendorfer Stieg/Berner Heerweg vom Denkmalschutz ausgespart wurde, sorgt bei Anwohnern für Spekulationen. „In zehn Jahren wird hier mehr als die Hälfte der Häuser leer stehen“, vermutet Oberdick. Schon jetzt gebe es etwa zehn Prozent Leerstand. Unverständlich sei auch, warum die Bausubstanz einiger Häuser, die alle zwischen 1915 und 1925 erbaut wurden, schlechter sein soll als beim anderen. Die Gründe liegen tiefer, vermutet das Paar. Würde man auf dem Grundstück neue, moderne Wohnungen in mehrgeschossigen Häusern errichten, würde das mehr Geld einbringen als die Vermietung der Doppelhäuschen auf Lebenszeit.
Zum Tag des offenen Denkmals bietet die Initiative-Siedlung-Berne am Wochenende um 12 und 15 Uhr Führungen an. Infos unter www.Initiative-Siedlung-Berne.de (wb)