![Oft die einzige Möglichkeit: Rettung von verunfallten Auto-Insassen über die Heckklappe.
Die hydraulische Schere ebnet den Weg Foto: Krause]()
Von Franz-Josef Krause
Langenhorn. Urlaubszeit – Unfallzeit. Wem wäre beim Anblick eines total verbeulten Wagens am Straßen- oder Autobahnrand nicht schon einmal der Stoßseufzer „Gott sei Dank nicht ich!“ entfahren? Dennoch, es könnte jeden, auch den vorsichtigsten Verkehrsteilnehmer, treffen. Grund genug für Privatdozent Dr. Marc Schult, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Orthopädische Chirurgie in der Asklepios Klinik Nord – Heidberg, zu einer Fortbildungsveranstaltung „Todesfalle Unfallauto“ einzuladen.
Nicht nur Mediziner setzten sich mit dieser spezifischen Problematik auseinander, sondern auch Vertreter der Polizei, der Feuerwehr und der Fahrzeugentwicklung brachten ihre Erfahrungen ein. Mit mehr als 150 Teilnehmern war das Interesse riesig – das konnte nicht nur dem angekündigten (alkoholfreien) Freibier geschuldet sein.
„Gerade weil es jeden treffen kann, gerade weil schnelle
Hilfe und das äußerst effiziente Interdisziplinäre Zusammenarbeiten am Unfallort überlebensnotwendig sind, fand dieses Symposion so großen Anklang“, freute sich Schult.Nach mehreren Fachreferaten, am Ende der Veranstaltung, wurde es praktisch. Die Freiwillige Feuerwehr Kaltenkirchen, praxis- und wettbewerbserprobt zeigte ihren hohen Ausbildungsstand „am lebenden Objekt“.
Die Mediziner konnten miterleben, wie bei der Auto-Unfallrettung überdimensionale Scheren und Spreizer mit über 600 bar zur Befreiung im Fahrzeug eingeklemmter Personen zum Einsatz kommen.
Mitzuerleben war, wie routiniert und schnell, aber dennoch für die verunglückten
Personen quälend langsam,
das Öffnen eines Fahrzeugs dauern kann. „Der Pkw-Unfall mit Personenschaden“ so
Dr. Schult, „stellt nach wie vor eine große Herausforderung für die beteiligten Rettungskräfte dar.“ (fjk)