![Kinderdorfleiter Jörg Kraft mit einigen jungen Bewohnern vorm Neubau des modernen Familienhauses Foto: now]()
Von Stefanie Nowatzky
Norderstedt. Vergangene Woche lud Jörg Kraft zum Richtfest seines neuen Hauses ein. Allerdings ist seine Familie etwas größer. 50 Kinder zählen dazu, denn Kraft ist Leiter des SOS-Kinderdorfes in Friedrichsgabe. Und so ist auch das neue Gebäude etwas größer als ein gewöhnliches Familienhaus. Nach dem Vorbild der letzten Neubauten wird dort Platz für sechs Kinder und eine SOS-Kinderdorfmutter oder sogar ein Elternpaar sein. Nach und nach ersetzt das Dorf die Häuser aus den 60er-Jahren, Spenden machen einen Umbau zu modernen Gebäuden möglich.
„In den alten Häusern waren drei Zimmer für neun Kinder geplant, das ist nicht mehr zeitgemäß.“ Jörg Kraft
Sechs Kinderdorffamilien gibt es aktuell, geplant sind acht. Dazu wohnen Jugendliche in einer Gruppenwohnung, insgesamt werden 80 Kinder, auch in Tagesgruppen, betreut. „In den alten Häusern waren drei Zimmer für neun Kinder geplant, das ist nicht mehr zeitgemäß“, erklärt Kraft die neue Baumaßnahme. In den Neubauten gibt es sechs Einzelzimmer und dazu die Möglichkeit, eine kleine Einliegerwohnung für ein Betreuer-Elternpaar zu schaffen.
„Noch sind wir aber ein klassisches Beispiel für Patchwork-Familien“, meint Sprecher Manfred Thurau. „Eine alleinerziehende Mutter - aber mit vielen Väter-Vorbildern in anderen Rollen im Dorf.“
500.000 Euro Baukosten
Der neue Bau kostet knapp über 500.000 Euro, den Hauptanteil davon übernimmt mit 370.000 Euro der Lebensmittelkonzert Dr. Oetker. Die Firma übernahm schon die Kosten für zwei Häuser plus Unterhaltskosten. „Und die Inneneinrichtung hat TV-Akteur Jorge Gonzales mit Fernsehauftritten für uns erspielt“, sagt Kraft, der sich über die prominente Unterstützung freut. Ende 2014 wird der Neubau bezugsfertig, eine Familie steht schon in den Startlöchern. „Eine Dorf-Mutter wohnt mit ihren zurzeit vier Kindern in einem alten Haus, die freuen sich schon riesig“, so Kraft.