![Wie gewinnen wir? US-Präsident Charles Smith (Jochen Busse, r.) und sein Berater sind ratlosFoto: Braun/wb]()
Hamburg. Dieser Präsident macht so ziemlich alles falsch, hat einfach keine Ahnung von seinem Job. Deswegen wird Charles Smith nicht wiedergewählt werden. Da ist sich sein Berater Archer Brown ganz sicher. Das ist auch gut so, denn Charles Smith ist der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Wer nicht weiß, ob der Iran gerade eine Rakete vorbeischicken will und die Vornamen wichtiger internationaler Gesprächspartner nicht kennt, taugt wahrlich nicht zum mächtigsten Mann der Welt.
Ahnungsloser US-President
Jochen Busse stolpert in David Mamets Komödie „November“, in der Fährhaus-Fassung mit dem Obertitel „Welcome Mr. President!“ versehen, als ahnungsloser US-Präsident durch die im Oval Office platzierte Handlung. Da sind im die Lacher gewiss, zumal er seine Pointen zum Gaudi des Publikums in der ihm eigenen, unnachahmlichen Weise zu setzen weiß.
Smith zieht alle Register, um im Amt zu bleiben. Anderenfalls müsste seine Gattin auf das von ihr bezogene Sofa im Weißen Haus verzichten. Über die medienwirksame Begnadigung eines Truthahns an Thanksgiving versucht Smith den mächtigen Truthahnzüchterverband für sich zu gewinnen und lädt einen Indianerhäuptling ein, um mit ihm die Friedenspfeife zu rauchen. Doch seine Redenschreiberin Clarice Bernstein macht alles zunichte, hat sie doch, gerade aus China zurückgekehrt, die Vogelgrippe mit eingeschleppt. Zum Verhängnis der vom Präsidenten umworbenen Truthähne.
Mr. President noch bis Mitte Juli
Am Ende geht der unfähige Präsident im Frieden mit
sich, des Amtes müde. Das wäre ein schöner Schluss, wenn eine Entwicklung in diese Richtung sichtbar geworden wäre. Doch Jochen Busse setzt in der Inszenierung von René Heinersdorff, der selbst, ohne zu glänzen, den Präsidentenberater Brown spielt, ganz auf seine, beim Publikum beliebte Komik. Wie gesagt, die Lacher sind ihm gewiss. „Welcome Mr. President - November“ ist bis zum 13. Juli in der „komödie winterhuder fährhaus“ zu sehen. Karten unter t...