![Die Berner Au soll wieder durchgängig werden. Dafür wurde eine kleine Umleitung um das Wehr herum gebaut, damit Fische wieder freie Bahn haben Fotos: Grell]()
Von Karen Grell
Hamburg. Fische, die in der Berner Au leben, sollen es bald besser haben: Laut der Wasserrahmenrichtlinien, die für ganz Europa gelten, sollen Flüsse wieder durchgängig werden und Schäden, die durch Maßnahmen der letzten Jahrzehnten in der Natur entstanden sind, wieder verbessert werden. Bäche, die sich zuvor über Wiesen schlängelten und begradigt wurden, um wie Kanäle in die Landschaft zu passen, müssen in ihre ursprüngliche Situation zurückversetzt.
Trotz vieler Wehre muss den Fischen wieder die Möglichkeit geboten werden, den Fluss in seiner ganzen Länge nutzen zu können.
An der Berner Au ist deshalb jetzt ein 53 Meter langer Wehrumlaufgraben für das Hochwasserrückhaltebecken gebaut worden, wie eine kleine Umleitung, die es den Fischen ermöglicht, das Wehr zu überwinden. Ziel der Maßnahme war, die Berner Au um das Wehr herum für Lebewesen durchgängig zu gestalten und damit die Lebensräume innerhalb der Berner Au wieder zu verbinden.
Der bereits vorhandene Durchlass wurde bei der Maßnahme durch einen größeren Wellstahl-Tunnel ersetzt. Zusätzlich wurde das gesamte Gebiet ökologisch aufgewertet, Erlen und Weiden gepflanzt und Kies aufgeschüttet. Für die Umsetzung der Maßnahme hat das Bezirksamt Wandsbek den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer beauftragt.
Das mit Feldsteinen befestigte Ufer ist nicht nur zweckmäßig, sondern „sieht auch richtig schön aus“, meinen ein paar Spaziergänger. Dass die Zwangsmaßnahmen an den Bächen in den 70er Jahren den Tod für viele Lebewesen im Wasser und an den Uferbereichen bedeuten würden, hat vermutlich niemand geahnt.
Durch den zusätzlichen Kies, der jetzt aufgeschüttet wurde, kann das Wasser wieder fließen und auch Insekten finden dort einen Rastplatz, die wiederum als Nahrung für die Fische in der Berner Au nötig sind.
Die Durchgängigkeit der Hamburger Flüsse soll auch die Wasserqualität in den nächsten Jahren erheblich verbessern. Wo Wehre das Weiterkommen verhindern, müssen zukünftig...