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Eppendorf. Nun bekommt Schwanenvater Olaf Nieß viel zu tun. Es friert, es hat geschneit. Die Einsätze, die Olaf Nieß (46) nun täglich fahren muss, erhöhen sich bei Frost erheblich.
„20 bis 30 Einsätze am Tag sind bei diesen Temperaturen normal. Bis zum Wintereinbruch war ich nur etwa zweimal täglich unterwegs“, erzählt Olaf Nieß, seit 28 Jahren der Hüter der Alsterschwäne und aller anderen Wasservögel in Hamburg. Seine Zentrale liegt am Eppendorfer Mühlenteich, dort, wo die rund 120 Alsterschwäne in einem zwei Hektar großen, abgetrennten Bereich die kalte Jahreszeit verbringen. Bis vor einigen Tagen, als der Winter herbstlich milde vor sich hindümpelte, hatte Nieß eine ruhige Zeit. Die Schwäne versorgte er mit einer Grundernährung aus Getreidekörnern, meist Weizen. Ansonsten wurde das technische Equipment auf Vordermann gebracht, repariert, ausgebessert. Die Schwäne müssen sich im Wesentlichen wie im Sommer selbst versorgen. „Sie sind Pflanzenfresser, finden ihre Nahrung aus Grünpflanzen und Laubwerk unter Wasser und am Land“, erzählt Olaf Nieß. Die Grundernährung ist nur „ein kleiner Sockelbetrag“. Durch eine energiesparende Pumpe wird das Wasser im Winterquartier der Schwäne in Bewegung gehalten, wodurch die Fläche relativ warm bleibt. „Der Eppendorfer Mühlenteich ist ohnehin der Alsterarm mit der höchsten Strömung“, erläutert Olaf Nieß. Fühlen die Tiere, die es gewohnt sind, auf der ganzen Alster und ihren Nebenflüssen unterwegs zu sein, sich nicht im Winter auf zwei Hektar Fläche eingeengt? Nieß verneint. „Der biologische Kreislauf der Schwäne wird bei kalten Temperaturen heruntergefahren. Je kälter es wird, umso ruhiger werden sie“, berichtet Olaf Nieß. Außerdem sind die Schwäne nicht eingesperrt. Sie können das Winterquartier verlassen und tun es manchmal auch. „Aber sie kommen immer wieder zurück“, erzählt der Schwanenvater. Denn sie wissen es offenbar zu schätzen, den Winter in Eppendorf zu verbringen. Bei Frost besteht aber die Gefahr, dass Schwäne und...