An zentralen Verkehrknotenpunkten in Hamburg Nord wollen die Grünen Strandmeilen schaffen, um dem Bürger einmal im Jahr eine "Rückeroberung des öffentlichen Raumes" zu gestatten. Mühlenkamp, Eppendorfer Landstraße und Alsterdorfer Straße sollen ihre Funktion als Verkehrsader einbüßen, so ein Antrag an die Bezirksversammlung Hamburg-Nord.
Würde den Grünen das Strandleben in Hamburg wirklich am Herzen liegen, hätten sie sich in der Vergangenheit für die zahlreichen Strandclubs eingesetzt, die bereits schließen mussten. Die Busbeschleunigungsprogramme, die die Verkehrprobleme vor Ort in Zukunft verschärfen werden und jährliche Straßenfeste belasten die Anwohner gerade in den vorgeschlagenen Straßen bereits zu Genüge. Ein zusätzlicher Ballermanntourismus ist mit den Betroffenen nicht abgestimmt und wird besonders ältere Menschen in den Stadtvierteln belasten.
"Ausgerechnet eine Wohnstrasse dem Beachvergnügen der Grünen zu opfern, ist sehr kurzzsichtig. Viele Fragen bleiben ungeklärt, zum Beispiel wie ältere Anwohner mit Rollator oder Rollstuhl unbeschadet ihre Wohnungen verlassen können oder ob die Sandmengen bei starkem Regen die Kanalisation verstopfen können. Gerade in den Altbauten Eppendorfs werden sich die Hauseigentümer über versandete Treppenhäuser und Beschädigungen an den Böden bedanken. Diese Idee war wohl eher ein Schnellschuss am Glühweinstand um Aufmerksamkeit zu erregen, aber kann kein ernst gemeinter Vorschlag sein!" so Dorle Olszewski, frisch gekürte Spitzenkandidatin der PIRATEN für die Bezirkswahl 2014.
Bei Bauvorhaben wie dem Turmbau zu Barmbek, Groß Borstel 25 und dem Pergolenviertel wäre eine Rückeroberung des öffentlichen Raumes nicht nötig: Die Grünen hätte ihn nur schützen müssen.
Hamburg, den 09.12.2013
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