![Rechtsanwalt Dr. Ulrich Mann vertritt im „Fall“ Thormählen die Interessen der Gemeinde]()
Bürger und Politik im Fall Thormählen uneins
Henstedt-Ulzburg. Am 22. September müssen sich die Bürger entscheiden: Wählen sie Bürgermeister Torsten Thormählen (parteilos), gegen den ein Strafverfahren läuft, ab oder nicht? Möglich erscheint, dass der bei vielen Bürgern beliebte Bürgermeister, der bei der Einwohnerversammlung großen Beifall erhielt, nicht abgewählt wird, obwohl er in der Politik starken Gegenwind bekommt.
Bei einem gemeinsamen Auftritt im Rathaus machten Vertreter von fünf Parteien noch einmal deutlich, dass sie Thormählen auf keinen Fall mehr wollen, auch wenn er nicht abgewählt wird. Man wolle wieder einen hauptamtlichen Bürgermeister. „Die Gemeindevertretung appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, im Interesse und zum Wohl der Gemeinde durch Abwahl des Bürgermeisters den Weg frei zu machen für eine Wiederbesitzung der Stelle. Die Gemeinde ist auf einen Neubeginn durch eine neue Persönlichkeit dringend angewiesen.“, heißt es in einer von allen Fraktionen unterschriebenen Erklärung.“ Der Kieler Rechtsanwalt Dr. Ulrich Mann erläuterte die Sichtweise der Gemeinde: Bei der Abwahl gehe es um verloren gegangenes Vertrauen, völlig unabhängig von strafrechtlichen Bewertungen. Zum Auftritt Thormählens bei der Einwohnerversammlung sagte Anwalt Mann: „Vieles klang smart, ist aber nicht richtig“.
Und selbst Thormählen sieht für sich keine Zukunft im Rathaus. „Henstedt-Ulzburg wünsche ich für die Zukunft alles Gute.“ Mit diesen Worten hatte sich Bürgermeister Torsten Thormählen (Ellerau) bei der Einwohnerversammlung am 14. August im Rathaus verabschiedet. Der vor 17 Monaten vom Dienst suspendierte Verwaltungschef zog damit einen Schlussstrich unter seine Karriere. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gemeindevertretung sei nicht mehr möglich, sagte er. (rj)